Übersicht Das sind die Wörter des Jahres 2023
Beim „Wort des Jahres“ wählt eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Das sind die Wörter des Jahres 2023.
Platz 10: „Kussskandal“
Das bezieht sich auf den Eklat, den Spaniens Fußballverbandspräsident Luis Rubiales auslöste, indem er Jennifer Hermoso, Kapitänin des spanischen Fußballnationalteams, bei der Weltmeisterschafts-Siegerehrung in Sydney ungefragt öffentlich auf den Mund küsste. Der Vorfall löste in Spanien und vielen anderen Ländern, auch in Deutschland, eine Sexismus-Debatte aus; Rubiales musste zurücktreten.
Platz 9: „Teilzeitgesellschaft“
Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen den Anteil reduzieren, den die Arbeit am eigenen Leben einnimmt. Diskussionen über die Vier-Tage-Woche und die Relevanz von Work-Life-Balance fallen in dieselbe Kategorie. In vielen Berufsfeldern werden künftig wohl neue Modelle erforderlich sein, um genügend qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen.
Platz 8: „Milliardenloch“
Die Vorgängerregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich vom Bundestag viele Milliarden Euro zur Bekämpfung der Corona-Krise als Kreditermächtigungen billigen lassen. Ende 2021, zum Start der Ampelkoalition, waren 60 Milliarden Euro davon noch ungenutzt. Um ihre ambitionierten Klimaschutz-Vorhaben in den kommenden Jahren schrittweise finanzieren zu können, wollte die Ampel die 60 Milliarden Euro dafür nutzen. Das höchste deutsche Gericht entschied jedoch, dass sich die Feststellung einer Notlage auf ein konkretes Haushaltsjahr beziehen muss und deshalb für jedes Haushaltsjahr gesondert zu treffen ist. Die Regierung steht damit vor der schwierigen Aufgabe, die Milliarden einzusparen oder anderweitig zu beschaffen.
Platz 7: „Migrationsbremse“
„Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Bezug auf die zunehmende Migration in Deutschland. Eine „Migrationsbremse“ forderte angesichts der weiter ansteigenden Asylbewerberzahlen der brandenburgische Innenminister.
Platz 6: „Hybride Kriegsführung“
Die hybride Kriegsführung, ursprünglich ein militärtheoretischer Fachterminus, bezeichnet Mischungen von offenen und verdeckten, regulären und irregulären Strategien, beispielsweise in Partisanen- und Guerillakriegen. Im Bewusstsein der deutschen Sprachöffentlichkeit ist der Ausdruck insbesondere mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verbunden. Die Auswirkungen dieser Art verschleiernder Kriegsführung sind in Form von Hackerangriffen und Propagandakämpfen um die öffentliche Meinung auch hierzulande zu spüren.
Platz 5: „Ampelzoff“
Die Regierungskoalition aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen, nach den drei Parteienfarben gemeinhin als Ampelkoalition bezeichnet, trug 2023 ihre Kontroversen um politische Positionen immer wieder öffentlich aus. Der „Ampelzoff“ drehte sich um Fragen der Wirtschafts-, Klimaschutz-, Sozial- und Migrationspolitik und führte bei Opposition und Medien wiederholt zu der Frage nach der Regierungsfähigkeit der Koalition.
Platz 4: „KI-Boom“
Künstliche Intelligenz (KI) hat in vielen Bereichen des Arbeitslebens schon seinen Platz. Die rasanten Fortschritte der Technologie bergen sowohl Chancen als auch Risiken, doch in jedem Fall wird dadurch ein Umdenken eingeleitet.
Platz 3: „leseunfähig“
Um die Lesefähigkeit der Bevölkerung ist es nicht gut bestellt – die Schulschließungen während der Pandemie und die Deutschkenntnisse von Migrantinnen und Migranten dürften die Situation noch verschlimmert haben. In jüngsten Studien erfüllen bis zu 31 Prozent der Viertklässler nicht die Mindeststandards beim Lesen. Das Adjektiv leseunfähig (Platz 3) beziehe sich jedoch darüber hinaus auch auf das Verstehen komplexerer Texte, das offenbar immer mehr Menschen Schwierigkeiten bereite, schreibt die GfdS.
Platz 2: „Antisemitismus“
Antisemitismus ist bekannt als auf negativen Stereotypen gründende Abneigung, als Feindschaft, gar Hass gegenüber Juden und dem Judentum. Es existierte in Deutschland schon immer, doch der Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 offenbarte, dass es in Deutschland nicht nur rechts-, sondern auch linksradikalen Antisemitismus gibt.
Platz 1: „Krisenmodus“
Der Begriff „Krisenmodus“ ist zum Wort des Jahres 2023 gekürt worden. „Krisen gab es schon immer. Aber in diesem Jahr scheinen die Krisen und ihre Bewältigung zu kulminieren“, so die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Ob Klimawandel, Inflation, Nahostkonflikt, Russland-Ukraine-Krieg oder Energiekrise: Es scheint, als würde eine Krise auf die nächste folgen. Wir befinden uns demnach immer im „Krisenmodus“.
Auch interessant
Die Wörter des Jahres seit 1971
Hintergrund Die Wörter des Jahres seit 1971
Das sind die Dschungelprüfungen 2023
„Ich bin ein Star– Holt mich hier raus!“ Das sind die Dschungelprüfungen 2023
Das ist der deutsche Kader für die Handball-WM 2023
Übersicht Das ist der deutsche Kader für die Handball-WM 2023
Das ist alles im Jahr 2023 passiert
Wichtige Ereignisse Das ist alles im Jahr 2023 passiert
Zuletzt aktualisiert:
08.12.2023
Weitere Bilderstrecken
Die neuesten Karikaturen aus der Rheinischen Post
Weltgeschehen in einem Bild Die neuesten Karikaturen aus der Rheinischen Post
FSV Mainz 05 – Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik
Bilder des Tages
Diese bekannten Menschen sind 2024 gestorben
Fotos Diese bekannten Menschen sind 2024 gestorben
Das steht beim Esprit-Lager in Mönchengladbach auf der Auktionsliste
Lagerhalle in Weeze steht in Flammen